[Anime] ONE PIECE – Box 22

Dress Rosa, das Land vom Samurai der Meere Don Quichotte de Flamingo ist der Stop von Ruffy und Trafalgar Law. Eigentlich wollten sie ihn in Schwierigkeiten bringen, damit er vom Piratenkaiser Kaido gejagt wird, doch es kam anders. De Flamingo hat ihnen eine Falle gestellt. Nami, Brook, Chopper, Sanji und Momonosuke sind gezwungen mit der Sunny nach Zou zu segeln, während der Rest auf Dress Rosa kämpfen muss. Da sind die kleinen Zwerge der Tontatta und der Spielzeugsoldat, die einen Aufstand anzetteln wollen, um de Flamingo’s Schreckensherrschaft zu beenden. Derweil kämpft Ruffy als Gladiator Lucy im Corrida Kolosseum in einem Wettbewerb um die Feuerfrucht von Ace. Er hat sich zusammen mit Blackbeard’s Kommandant Burgess und dem Piraten Bartolomeo fürs Finale qualifiziert. Lediglich die letzte Vorrunde sucht noch seinen Gewinner. Dort behauptet sich die junge und liebenswerte und doch vom Volk gehasste Gladiatorin Rebecca gegen wahre Teufelskämpfer. Ein Sieg ist eigentlich unmöglich. Währenddessen kämpft law gegen de Flamingo und Marine Admiral Fujitora. Leider unterliegt er und wird letztlich schwer verletzt vor Ruffy’s Augen gefangengenommen. Er beschließt ihn zu befreien, doch die Feuerfrucht kann er nicht allein lassen. Unerwartet taucht eine Gestalt seiner Vergangenheit auf, die ihn zu Tränen rührt. Dieser Mann übernimmt Ruffy’s Identität als Gladiator Lucy. Ihm kann er die Feuerfrucht anvertrauen. Unter dem Blumenfeld geht der Plan des Spielzeugsoldaten und den Tontatta’s voran. Um dem Feind einen großen Schaden zuzufügen, wollen die sie in Spielzeug verwandelten Menschen befreien. Dafür müssen sie lediglich den Ursprung der Teufelskraft, das Mädchen Sugar in Schrecken versetzen bis sie Ohnmächtig wird. Diese Operation SOP unterstützen Lysop und Robin. Dafür geht es in den geheimen Hafen tief im Untergrund unter dem Kolosseum. Zeitgleich greift Franke das von Kommandanten bewachte Spielzeughaus in der Stadt an. Sein Ablenkungsmanöver soll dem SOP Team Zeit verschaffen. Ruffy, Zorro und Kinemon wollen de Flamingo direkt angreifen und bekommen dazu Hilfe von Violet. Aber wird es ihnen gelingen den Samurai der Meere in die Knie zu zwingen?

Fazit:
Das Spiel von de Flamingo geht immer mehr auf, in dem er die Strohhüte beschäftigt. Ruffy ist im Wettbewerb um die Feuerfrucht im Kolosseum abgelenkt und der Rest der Freunde in der Stadt verstreut. Law und Ruffy stellen sich sehr starken Gegnern, die für spannende Kämpfe sorgen. Dazu beginnt die Verschwörung, um den alten König Riku wieder an die Macht zu bringen. Zusammen betrachtet, scheint die Handlung nicht zu kompliziert und gradlinig zu sein und doch gestaltet sie sich durch die vielen Handlungsorten überraschend und abwechslungsreich. Gerne wird in allem eine passende Priese Humor eingebracht. Allen Figuren, von Haupt- zu Nebencharakteren, erhalten Momente im Mittelpunkt zu stehen und sich zu zeigen, dies richtig aufzuteilen ist eine Erzählkunst, besonders weil es so zahlreiche gibt. Natürlich geht es da nicht anders, einige in den Hintergrund zu schieben, weshalb ein Teil der Strohhutbande nach Zou voraus segelt.
Emotional ist die Geschichte von Dress Rosa selbst, bei der de Flamingo’s Boshaftigkeit und Hinterhältigkeit deutlich wird. Er ist der Meister der Fäden und manipuliert wie ein Marionettenspieler. Deutlich zeigt sich dabei die Welt der Politik und wie einfach und schnell es geht Menschen zu einer anderen Meinung zu überzeugen, das Negative bleibt immer stärker haften – auch wenn die Szenerie überspitzt inszeniert ist. Diese im Rückblick erzählte Tragödie von Dress Rosa präsentiert sich ebenso visuell gefühlvoll mit Symbolik und wodurch mehr Tiefe entsteht. Hier ergänzen sich wunderbar Mangavorlage und Anime, weil mit dem entsprechenden Medium gespielt wird. Manchmal ist es schon interessant, wie sehr ONE PIECE miteinander verstrickt ist. So hat die kecke Revolutionärin Koala ihren Auftritt, doch sie war bereits in einem Rückblick in einer Geschichte von der Meerjungfraueninsel zu sehen. Sie war das kleine Mädchen, welches von Fisher Tiger aus den Fängen der Himmelsdrachenmenschen gerettet wurde und unter anderem auf Jinbei’s Piratenschiff mitsegelte. Trotz aller Dramatik und Abwechslung, muss eingestanden werden, dass es hier und da Längen gibt und einiges nerven kann. So ist Lysops negatives und ängstliches Verhalten bei Operation SOP schon ein wenig anstrengend. Bei all seinen Erlebnissen und neuen Fertigkeiten nach den 2 Jahren Training, sollte er wie vor dem Fischmenschen-Arc selbstbewußter und mutiger sein. Dies kam aber wohl nicht bei allen Fans gut an, weshalb Eiichiro Oda ihn wieder davor handeln ließ. In diesem Fall übertriebt es Lysop stark. Anders ist der geschickte wechselt zwischen dem aktuellen Geschehen und Rückblicken, die spannende Momente unterbrechen und Erwartung schüren, aber gleichzeitig Tiefe und Erklärungen bieten. Alles fügt sich gekonnt zusammen. Übrigens merkbar hat sich Oda bei Kyros nicht nur an den Style des römischen Soldaten orientiert, auch die Spartaner wie König Leonidas aus dem Film ‘300’ war eine Inspiration. Interessant ist auch der Moment, wo de Flamingo seinen Vogelkäfig über Dress Rosa spannt. Hier ist nun das ganze Land zu sehen, welches nun teils kleiner erscheint als vorher. Dazu beginnen seine Fäden in den Felsen um das Land, doch die Piraten merken sie schon in der Stadt obwohl sich diese noch nicht zusammengezogen haben. Hier merkt man, dass es passend gemacht wurde, was manchmal nicht anders geht.
In dem Episoden der letzten Box wurden die Gesetze von Dress Rosa angesprochen, u.a. das die Spielzeuge jede Nacht zurück ins Spielzeughaus zurückkehren müssen. Die Erklärung dafür ist, das sie die ganze Nacht über im geheimen Untergrund arbeiten müssen. Im Zusammenhang gesehen klingt dies zu einfach. Zwischen den Zeilen ist zu merken, das sich Eiichiro Oda mehr dazu gedacht hatte, es aber nicht wirklich weiter umsetzte.
Handlungstechnisch wurden die Mangabände 73 bis 75, erschienen im Carlsen Verlag, sehr genau umgesetzt. Natürlich für den Anime angepasst und um passende Szenen samt Dialoge verlängert. Verlängert kann man überhaupt auch den ganzen Handlungsabschnitt bezeichnen, denn anders als in der Vorlage lässt sich die Handlung Zeit und kostet besonders die Kämpfe aus. Dazu wiederholen sich Momente, auch wenn dann aus anderen Blickwinkeln gezeigt.
Wichtig ist, dass alle Episoden ungekürzt sind, abgesehen vom animierten Werbetrenner. Die deutsche Umsetzung hat Toei Animation selbst inszeniert, weshalb der Opener eigene deutsche Credits hat und die Charakternamenseinblendungen ebenfalls. Die Japanischen sind nicht enthalten und mussten deshalb nicht wie früher überblendet werden. Das aktuelle Opening, welches mit Episode 629 begann, ändert sich visuell ab Episode 663. Szenen, die bereits im Handlungsverlauf zu sehen waren, werden mit aktuellen und künftigen ersetzt. Dazu ersetzten Mitglieder von der de Flamingo Bande jene der Kolosseumsteilnehmer. Sabo präsentiert sich in der Lucy-Maske und zeigt erst ab Episode 680 sein ganzes Gesicht. Leider gibt es im Deutschen diese veränderten Openings nicht zu sehen. Mit der Episode 687 beginnt schließlich das nächste Opening.
Die DVD Box ist stabil und mit ansprechenden Artworks ausgestattet, sowie besitzt ein schön gestaltetes Booklet inklusive Episoden- und informativem Charakterguide. Das Bild auf den DVD’s ist klar und farbenfroh. Gerne könnte die Auflösung auf DVD besser sein, gerade bei runden Strichen oder Objekten fallen verstärkt Pixelstufen auf. Angemerkt sei, all jene Episoden existieren in HD, deshalb ist dies auch der Datenkomprimierung geschuldet ist. Der Ton ist gut abgemischt, wobei die Balance zwischen Musik, Effekten und Dialogen wunderbar getroffen ist. Man darf immer wieder erwähnen, die deutsche Synchronisation gehört mit zu den Besten im Animesektor und begeistert durchweg mit guten Sprechern, die viel Lebendigkeit einbringen. Lediglich bei der Aussprache von Namen und Orten gibt es Unterschiede zu hören, so wird zum Beispiel der Ort Zou mal wie ‘Zoo’ auf Englisch und mal ‘Soo’ ausgesprochen.
Ruhig bliebt es in Dress Rosa nicht, zumal de Flamingo’s Falle zugeschlagen hat und alle Strohhüte in Aktion treten. Die Kämpfe im Kolosseum sind durchweg spannend und abwechslungsreich und gerade hier sticht wunderbar Rebecca hervor, als eine der tragischen Figuren im Spiel des Bösewichts. Dazu gibt es Überraschungen, gerade für Ruffy. Die Handlung strafft sich zunehmend und zieht die Fäden immer mehr auf die direkten Kämpfe der Strohhüte und ihrer Freunde mit dem bösen Samurai der Meere zu. Alles ist spannend, packend und lustig inszeniert, was gerade an den tollen Figuren liegt.

Daten:
Label: Kazé
Länge: 775 Min. / Format: 16:9
Ton: Deutsch 2.0
Extras: Booklet mit Episoden- und Charakterguide

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