[Anime] DETEKTIV CONAN – Box 6

Als der siebzehnjährige Shinichi Kudo von Männern in Schwarz ein Gift erhält, schrumpft er auf Kindesgröße. Von nun an nennt er sich Conan Edogawa und wohnt bei seiner Sandkastenfreundin Ran und ihrem Vater, dem Detektiv Kogoro Mori. Dieser ist nicht gerade der Meister seines Fachs, woraufhin Conan aushelfen muss. Inzwischen hat er einige Freunde um sich herum, wie den Erfinder Professor Agasa und die Detective Boys Ayumi, Mitsuhiko und Genta, sowie den Oska Oberschüler Heiji Hattori. Mit ihnen erlebt Conan spannende Kriminalfälle.
In ‘Bei Anruf Mord‘ besuchen Conan und die Detective Boys das Polizeirevier für eine Aussage. Dabei stellt ihnen Inspektor Takagi seine schlagkräftige und selbstbewusste Kollegin Miwako Sato vor. Sie ermittelt im aktuellen Banküberfall und erwartet den Direktor und seine Frau. Takagi ist erstaunt, denn dessen Frau wollte unbedingt am Nachmittag allein mit ihm sprechen. Direktor kommt aber allein und glaubt seine Frau habe sich verspätet, weshalb er sie anruft. Sie sitzt auf ihrem Fitnessfahrrad und über seinen Anruf erstaunt. Plötzlich schreit sie auf. Sofort fahren Takagi, Sato und Conan mit dem Direktor zu sich nach Hause, wo sie leider dessen Frau von hinten erstochen vorfinden. War es ein Einbrecher oder einer der Bankräuber, der sich rächen wollte? Conan hat einen anderen Verdacht.
Die Liebe, der Strand und der Tod‘ erzählt von einem Ausflug an den Strand von Izu. Sonoko hat Ran zu einem gemütlichen Badeausflug eingeladen und war zunächst nicht davon begeistert, das sie Conan mitgenommen hat. Schließlich will sie Jungs kennenlernen. Dabei trifft sie den selbstbewußten und netten Tadahiko. Er ist ganz anders als dieser ruppige Makoto, welcher in ihrem Hotel arbeitet und andauern Sonoko kritisiert. Als die Nachricht verbreitet, eine ermordete Frau wurde aufgefunden, begeben sie sich zum Tatort und begegnen bei einer Polizeiabsperrung Kommissar Yokomizo. Die braunhaarige Touristin war im Dickicht neben den Bahngleisen getötet worden. Er bittet die jungen Mädchen aufzupassen und dies zu Recht, denn später als Sonoko etwas aus ihrem Gasthofzimmer holen will, wird sie von einem Einbrecher angegriffen. Wenn nicht Ran nach ihrer Freundin gesucht hätte, wäre diese abgestochen worden. Conan hat ein merkwürdiges Gefühl. Haben der Mord und der Überfall miteinander zu tun, da beide Frauen braunhaarig sind? Hat es jemand auf Sonoko abgesehen?
Ein ‘Mord an Bord‘ erlebt Ran, als sie mit ihrem Sandkastenfreund Shinichi nach Los Angeles fliegt. Ein Fotograf wird auf der Flugzeugtoilette ermordet aufgefunden. Die Mordwaffe ist verschwunden und in seinem Umfeld, ebenfalls bekannte Fotografen, hat scheinbar jeder ein Motiv und ein stichfestes Alibi. Shinichi rauft sich die Haare. Was mag er übersehen haben?
Ein Rätselcode aus ‘Sonne, Mond und Sterne‘ sollen Conan, Mitzuhiko, Ayumi, Genta und Ai knacken. Sie finden diesen auf zahlreichen Gegenständen, die sie in der Villa von Professor Agasa verstorbenem Onkel finden. Dazu zählen ein Teller, ein Modelflugzeugpropeller, ein Bilderrahmen und ein paar weitere Gegenstände. Dadurch inspiriert hat der Professor für die Kinder einen Spielzeugschatz versteckt. Doch als sie diesen finden, sind sie geschockt, denn er wurde mutwillig zerstört. Conan ist sich sicher, das der Täter den seltsamen Code lösen wollte und enttäuscht war nur Spielzeug vorzufinden. Dies drängt Conan das Geheimnis des Sonne, Mond und Sterne Rätsels zu lüften.
Die Spinnenkönigin‘ handelt von einer ländlichen Fabelfigur. Heiji Hattori wird zum Anwesen des Puppenmachers Takeda geladen, um einen Todesfall aufzuklären und wie immer, wird er von Kazuha begleitet. Eine ähnliche Einladung hat Kogoro Mori erhalten und natürlich Ran und Conan mitgebracht. Auf dem Weg zum Anwesen treffen sie den Amerikaner Robert Taylor, einem Freund der Familie. Die Familie Takeda hat eine Reihe von Todesfällen zu verkraften. Zuletzt hat sich ein Angestellter des Puppenmeisters Nobukazu Takeda im Lagerschuppen erhängt, davor leider seine Ehefrau und erwachsende Tochter Misa. Rätselhaft war, sie alle waren von Unmengen an Spinnenweben umgeben, wodurch es heißt die legendäre Spinnenfrau hätte alle getötet. Robert ist gerade von Misa’s Tod geschockt, da er sie sehr mochte. Am Abend ist Nobukazu Takeda unauffindbar und nach intensiver Suche finden sie ihn doch auf dem Dachboden des Schuppens. Er hat sich erhängt und ist in zahlreichen Schnüren eingewickelt, die nicht nur an Marionettenschnüren erinnern, sondern auch an Spinnenweben. Hat die Spinnenfrau ein neues Opfer gefordert?
Beinhaltet die Episode 156 bis 182.

Fazit:
Die zahlreichen Fälle könnten nicht unterschiedlicher sein, von humorvollen über spannenden bis hin zu unheimlichen. Neben Umsetzungen aus dem Manga finden sich diesmal auch einige Filler Episoden, also für den Anime exklusive Geschichten. Interessant sind vor allem die Schlüsselepisoden. Es beginnt ‘Bei Anruf Mord‘ mit einem sozusagen ferngesteuerten Mord, einfach gestrickt, aber hier geht es um die Figuren. So tauchte Inspektorin Sato bereits in Episode 141 ‘Schüsse im Stadion‘ auf, wird aber hier nun erstmals, wie auch Takagi mit vollem Namen, vorgestellt. Damit beginnt die romantische dreier Konstellation der Beiden mit Inspektor Shiratori, was immer für humorvolle Momente sorgt. Takagi und Sato zählen nebenbei erwähnt zu den beliebtesten Nebenfiguren. Shiratori hat in diesem Fall seinen ersten Auftritt sowohl im Manga als auch im Anime. Zuvor war er bereits in den ersten beiden DETEKTIV CONAN Movies neben Kommissar Megure zu sehen. Schon interessant wie Conan in dieser Geschichte die Polizisten vorführt, natürlich wird die Szenerie etwas überspitzt, was auch im leicht übertriebenen Humor zu sehen ist. Dieser Fall trägt im Original den Titel ‘Lovestory im Polizeihauptquartier‘ und startet damit eine der beliebtesten Nebenhandlungen, eben mit Takagi und Sato und ihre Beziehung zueinander. ‘Takagis großer Auftritt‘ spinnt diese Backstory weiter, wo sich Takagi Sato gegenüber beweisen will. Scheinbar will sie es, denn sie sorgt dafür, das Conan ihn begleitet. Sato zählt zu den wenigen Figuren, die zwar nicht Conan’s Geheimnis kennen, aber glauben einen echten Detektiv im Kind zu sehen und diesem vertrauen. ‘Die Liebe, der Strand und der Tod‘ erweitert die Welt von Ran’s bester Freundin Sonoko. Um sie dreht es sich und dabei wird wunderbar mit der Freundschaft der Mädchen gespielt. Die Handlung ist verschachtelt, gefährlich und dramatisch. Makoto, der spätere Freund Sonokos, hat hier seinen ersten Auftritt. Es ist eine gelungene Kennlerngeschichte. Nach längerer Zeit darf auch Shinichi auftreten und präsentiert dabei seinen ersten Fall, womit die Handlung vor seiner Zeit als Conan spielt. Er hat hier noch seine arroganteren Eigenschaften, weiß aber durchaus einen spannenden, komplexen Fall zu lösen. Im Original lief diese Doppelepisode als zusammengeschnittenes Special. Dazu wird im späteren Verlauf die Fortsetzung erzählt. Sie spielt in New York, wo Ran und Shinichi dessen Mutter treffen. Der spannende Fall ‘Dunkel wars‘ führt den jungen Doktor Araide ein, der auch die Oberschüler Ran’s Schule betreut und im späteren Verlauf eine Rolle spielt.
Die Abwechslung der Geschichte zeigt sich je nachdem, welche Figuren dabei sind. Gerade die Detective Boys erleben jede Art mit, von Mordfällen bis hin zu Rätselaufgaben lösen, wie in ‘Sonne, Mond und Sterne‘. Der Code ist übrigens eine Hommage an eine Sherlock Holmes Geschichte. Mysteriös, Spannend und Unheimlich geht es diesmal in ‘Die Spinnenfrau‘ zu. Heiji und Conan müssen einen verzwickten Fall lösen, der selbst Kazuha in Lebensgefahr bringt. Die Auflösung hat etwas emotional dramatisches, auch wenn nicht jedes Motiv nachvollziehbar ist. Grund hierbei kann aber sein, das Gosho Aoyama es übertreibt, um auf die Missverständnisse hinzuweisen und wohin sie führen können.
Oft wird den Filler Geschichten eine einfacher Qualität und zu einfach gestrickt vorgeworfen. Es stimmt natürlich auch, aber dafür stehen die Figuren oft im Mittelpunkt. Dadurch kann ihnen Tiefe verliehen werden. So sind es z.B. bei ‘Tod in der Straßenbahn‘ die Detective Boys, welche mal wieder auf Abenteuertour gehen. Interessant ist hier, das Ai meistens fehlt. Im späteren Serienverlauf ändert sich dies, wodurch sich auch das Gefühl der Freundschaft zwischen den Kindern verstärkt. Dazu gefragt, machen sechsjährige Kinder schon Ausflüge alleine? Hier muss man die Realität ausblenden. In ‘Ungleiche Schwestern‘ kämpft Kogoro sogar mit Emotion aus der Vergangenheit, was nicht oft vorkommt.
Diesmal sind es Umsetzungen von Fällen aus den Manga Bänden 21 bis 25, welche im Anime nicht die gleiche Chronologie wie in der Vorlage besitzen. Gut zu sehen an ‘Sonne, Mond und Sterne‘ (Episode 174, 175) welches aus Band 12 stammt. Alle Mangas wurden bei Egmont Manga veröffentlicht. Zwischen den umgesetzten Geschichten finden sich zusätzlich zahlreiche Filler Fälle (Episode 158 bis 162, 165, 168 bis 171, 176 und 180). In diesem Text wird Megure mit dem Titel Kommissar bezeichnet, dies ist im Manga auch sein Rang. Leider hat sich aber im Anime durchweg der Fehlerteufel eingeschlichen und ihm immer wieder als Inspektor bezeichnet. Ein umgekehrter Fehler passiert in Episode 167, wo sogar einmal Takagi als Kommissar angesprochen wird. Warum damals bei der Synchronübersetzung solche zahlreiche Fehler gemacht wurden, kann leider heute nicht mehr gesagt werden, deshalb sollte man es nun mit Schmunzeln begleiten.
Technisch sind die Episoden im klassischen Stil durch handgezeichnete Figuren und Hintergründe gestaltet. Qualitativ ist das Bild digital bearbeitet worden, um klarer zu sein und die Farben frischer erscheinen zu lassen. Dazu passen die guten Schwarzwerte. Leider ist vereinzelnd die Kompression zu stark, wodurch das Bild bei schnellen Bewegungen Tearing Effekte aufweist. Der Ton selbst ist klar und passend ausgesteuert. Wie gewohnt ist die deutsche Synchronisation mit lebendigen und großartigen Sprechern versehen, wodurch eine hohe Qualität geboten wird. Inhaltlich sind alle Episoden ungekürzt, abgesehen vom originalen Vor- und Abspann, der seinen kürzeren Deutschen hat. Japanische Schrifteinblendungen sind meist mit deutschen Texttafeln überblendet, leider sind wenige Unübersetzte verblieben. Der Werbetrenner, die zuschlagende Kellertür, wurde entfernt. Etwas unglücklich sind einige Kapitel in Episoden gesetzt. Normal soll z.B. bei geskippten Vorspann direkt nach dem Episodentitel begonnen werden. Leider zeigen einige Episoden eine Einleitung oder Zusammenfassung vor dem Titel, was bedeutet, wer skippt kann etwas verpassen. Also aufpassen. Alle Episoden kommen in einer stabil gefertigten und mit hübschen Artworks versehenen Pappbox. Zusätzlich liegt ein farbiges Booklet mit Episodenguide bei.
Lustig, spannend, unheimlich, geheimnisvoll, emotional, rätselhaft und vor allem unterhaltend zeigen sich die unterschiedlichen Fälle. Einige sind diesmal Schlüsselepisoden für neue Nebenfiguren und ihre Hintergrundgeschichten. Bezeichnend für die in der Box enthaltenen Episoden ist Freundschaft, die die Figuren miteinander verbindet und zusammenschweißt. Sie vor Herausforderungen stellt und beweist.

Daten:
Label: Kazé
Länge: 675 Min. / Format: 4:3
Ton: Deutsch 2.0
Extras: Booklet mit Episodenguide

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