[Anime] DETEKTIV CONAN – Box 12

Als der siebzehnjährige Shinichi Kudo von Männern in Schwarz ein Gift erhält, schrumpft er auf Kindesgröße. Von nun an nennt er sich Conan Edogawa und wohnt bei seiner Sandkastenfreundin Ran und ihrem Vater, dem Detektiv Kogoro Mori. Dieser ist nicht gerade der Meister seines Fachs, woraufhin Conan aushelfen muss. Inzwischen hat er einige Freunde um sich herum, wie den Erfinder Professor Agasa und die Detective Boys Ayumi, Mitsuhiko und Genta, sowie Ai Haibara, die wie Shinichi durch ihr eigenes Gift zum Kind geschrumpft ist. Eine Freundschaft verbindet mit dem Oska Oberschüler Heiji Hattori, sowie dessen Sandkastenfreundin Kazuha. Mit ihnen erlebt Conan spannende Kriminalfälle.
Ran hat hohes Fieber und wird deshalb Ohnmächtig. Im Fiebertraum erinnert sie sich an eine Geschichte in New York. Zusammen mit Shinichi hat sie im Big Apple seine Mutter die Schauspielerin Yukiko Kudo besucht, die sie zu einem Musical mit Namen ‘Golden Apple’ eingeladen. Dabei lernen sie auf überraschende Weise die Schauspielerin Sharon Vineyard kennen, die sich als befreundeter Polizist verkleidete, um ihre Freundin zu ärgern. Im Theater lernen sie die Hauptdarsteller kennen und bei einer Rundtour rettet Ran eine von ihnen von einem herabstürzenden Ritterkostüm. Doch die Tragödie beginnt am Ende der Aufführung, als der Hauptdarsteller als Engel in die Höhe gezogen wird. Mitten im Bühnennebel fällt ein Schuss und der Schauspieler tot. Wer hat wohl den Engel zu fall gebracht?
Wo ist Mitsuhiko? Beim der Sonntagsgymnastik auf dem Schulhof jedenfalls nicht. Weil sich Ayumi, Genta, Ai, Conan und Professor Agasa Sorgen machen, schauen sie bei ihm zu Hause nach. Doch auch seine Schwester weiß von nichts und vermutet, er sei mit dem jungen Mädchen aus dem Blumengeschäft heimlich zum Strand gefahren. Das glauben aber seine Freunde nicht. Sie folgen seinen Spuren, die zu einem Wald in der Präfektur Gunma führt. Dort treffen sie Inspektor Yamamura, der dort einen entlaufenden Serienmörder sucht. Hoffentlich ist Mitsuhiko nicht in Gefahr.
Auf der sogenannten Todesinsel in Okinawa sollen sich Meisterdetektiv Kogoro Mori und Oberschülerdetektiv Heiji Hattori im Fernsehen duellieren. Es wurde dort ein Toter gefunden und eine rätselhafte Botschaft. Für die Vorbereitung schauen sich Heiji, Conan, Kazuha und Ran zusammen mit einem lokalen Filmteam die Insel samt verfallener Villa an. Nach der Besichtigung kehrt die Kamerafrau Yoshie Taira nicht zum Boot zurück. Alle suchen sie und finden sie tot auf der Rückseite der Insel am Stand liegend. Neben ihr ist in den feuchten Sand geschrieben: “Ich bin der Bote des Jenseits”. Als dann noch das Boot verschwunden ist, bleibt allen nichts anderes übrig, als in der alten Villa zu warten bis ein Suchboot kommt. Dort hat einst der Bürgermeister im Sommer gewohnt bis seine Stieftohter entführt und einige Zeit später ein wertvoller, goldener Wandschirm gestohlen wurde. Conan und Heiji haben das Gefühl, das der Mord und der Diebstahl zusammenhängen. Doch wer vom restlichen Filmteam ist der Täter?
Eine Stadt in Freude, denn die Parade zum Sieg der Fussballmannschaft Tokyo Spirits begeistert die Mengen. Natürlich sind auch Conan, Ai, Mitsuhiko, Genta, Ayumi und Professor Agasa dabei. Mitsuhiko hat extra seine Videokamera mitgenommen, doch leider versperren ihm all die Erwachsenen die Sicht. Da kommt Genta auf die Idee auf den Briefkasten an der Strasse zu klettern und sozusagen von oben zu filmen. Dies gefällt nicht der jungen Frau in der Nähe, die sich als Polizistin Miwako Sato Undercover herausstellt. Es gesellen sich schließlich noch Inspektor Shiratori, Streifenpolizistin Yumi und Takagi, sowie Kommissar Megure hinzu. Von ihnen erfährt Conan, das ein Bekennerschreiben die Polizei erreicht hat, das ein Bombenanschlag auf die Parade geplant ist. Aber ist es ernst zu nehmen? Als Takagi zu seinem Auto zurückgeht, explodiert plötzlich eine Bombe darunter. Wie geht es nun weiter und wie kann der Täter gefunden werden?
Beinhaltet die Episoden 308 bis 333.

Fazit:
Mit dem ‘Mord in New York‘ geht es gleich spannend los. Angekündigt war dieser bereits durch Anspielungen und die Vorgesichte mit dem Flug nach Amerika war bereits in ‘Mord an Bord‘ (Episode 172, 173) erzählt worden. Die spektakuläre Tat während des Musicals ‘Golden Apple’ ist raffiniert und auch wenn die Aufklärung wichtig ist, wird Shinichi hervorgehoben, der die tragischen Umstände teils süffisant Ran erklärt. Dabei entsteht Yukiko, das ihr Sohn wie ihr Mann das Talent zum Detektiv hat. Wichtig ind er Geschichte ist aber Sharon Vineyard, die Mutter von Chris Vineyard, welche Shinichi als Vermouth von der Schwarzen Organisation kennt. Nun aber gespoliert in Bezug auf die aktuellen Conan Ereignisse, stellt sich später heraus, das der Killer den Ran rettet, Vermouth unter einer Maske verkleidet war. Weil sie sich ihr wie ein rettender Engel verhalten hat, scheint sie sich innerlich geändert zu haben und deshalb Conan gegenüber Milde walten ließ. Dazu erklären sich einige Dialoge, in denen sie Ran als Engel bezeichnete oder in Englisch als Angel. Interessanter Fakt ist ebenso, dass der Magier über dem sich Shinichi’s Mutter Yukiko und Sharon Vineyard kennenlernten, der Vater von Kaito Kuroba alias Kaito Kids war. Dies findet bei anderer Gelegenheit nebenbei Erwähnung.
Natürlich mischen die Detective Boys auch wieder mit und bringen durch einfache, aber liebevoll durchdachte Handlungen Abwechslung hinzu. Irgendwie macht es immer wieder Freude zu sehen, wie ihre Freundschaft und ihr Zusammenhalt im Mittelpunkt stehen. ‘Wo ist Mitsuhiko?‘ beweisst, wie selbst eine simple Sache wunderbar erzählt werden kann.
Ohne Heiji und Kazuha geht es einfach nicht und zusammen mit Conan erleben sie einen spannenden, rätselhaft Fall mit leichtem Mystery und Grusel Touch. Alles ist toll konzipiert und doch hat die Handlung etwas Tragisches durch den Hintergrund. In diesem Fall wird deutlich, das manche Menschen blind vor Zorn sind und deshalb nicht einmal versuchen zuzuhören oder eben nichts hören wollen, selbst wenn es die Wahrheit ist. Deshalb lassen sie sich selbst nicht einmal die Zeit zu vergeben. Zu Bedenken sei auch, dass Japaner Schuldgefühle anders empfunden werden als Europäer.
‘Unbemerkt verdächtig’ gehört ganz Kogoro, der einer alten Schulfreundin hilft, dies bringt eine persönliche Note hinzu, was ihn mal in anderes Licht stellt. Persönlich wird es ebenso bei ‘Parade in Gefahr‘ und ‘Eine Stadt als Geisel‘. Hier heben sich Sato und Takagi heraus, da ihre Freundschaft und Beziehung zueinander auf die Probe gestellt wird. Dies ist in jeweils zwei gut gewählte Fälle verpackt. Wobei die Handlungen in dieser Hinsicht aufeinander aufbauen, denn es ergibt sich ein Blick in Sato’s Vergangenheit. Zuerst erfolgen nur Andeutungen auf Ereignisse drei Jahre zuvor, die dann gezeigt werden und sich auf neue Art wiederholen. Dies ist sehr spannend inszeniert und erneut muss man zugeben, dass es eigentlich lustig ist, wie ein sechsjähriger Conan wie ein Erwachsener mitmischt.
Interessanter Nebenfakt ist das in ‘Parade in Gefahr‘ angesprochene Date in acht Tagen von Sato und Takagi, welches in den späteren Episoden 389 und 390 in Wahrheit im Anime zwei Jahre später zu sehen war, entsprechend der japanischen Originalausstrahlung. Da ‘Eine Stadt als Geisel‘ als TV-Special im Original lief, gibt es bei der Episodenaufteilung in den Übergängen einige Wiederholungen. Leider fielen auch durch den Umschnitt Szenen weg. Einmal ein Rückblick des Bombenlegers wie er mit seinem einstigen Partner seinen erfolg im Radio hören will und dort die Reporterin die Verbrecher bitte die Bombe zu deaktivieren. Daraufhin will der Partner bei der Polizei anrufen. Ein Dialog zwischen Takagi und Conan, wo er wegen dem Mut die Bombe zu entschärfen fragt, wer er sei und Conan antwortet, das er dies im nächsten Leben aufklärt. Dann löscht Sato die SMS von Matsuda, um neu anzufangen, doch vergessen wie sie zu sich sagt, will sie ihn nicht. Natürlich ist es Schade, das diese Szenen fehlen, aber es muss angemerkt werden, das nicht bekannt ist ob die Macher oder die deutsche Umsetzungsproduktion die Episodenaufteilung inszenierten und sich aus unbekannten Gründen für’s weglassen der Szenen entschieden. Vielleicht war es auch ungewollt, wer weiß. Für die Animeumsetzung nahm man sich die Freiheit einige Momente aus dem Manga zu erweitern, wie u.a. der Rückblick. Die Inszenierung setzt auf Emotionen der Hauptfiguren und auf die fesselnde Spannung bei der es um Leben und Tod geht. Es ist ähnlich den Movies, wo Action wichtiger ist als ein komplizierter Krimi. Aber dies soll die gelungene Sonderfolge nicht schmälern. Sie hat die richtige Atmosphäre und spielt mit den Hauptfiguren, so sehr, das der Zuschauer mitfiebert. Grundsätzlich fließt immer mal wieder Humor ein, welcher sich meist durch die Charaktereigenschaften ergeben. Er lockert auf und unterhält ebenso.
Mit ‘Der stumm zurückgelassene Beweis‘ beginnt ein größerer Handlungsabschnitt, der sich nach längerer Zeit um die Männer in Schwarz dreht. Zunächst steht aber der eigentliche Mordfall im Mittelpunkt, der einfach und doch rätselhaft ist. Conan entdeckt beim verstorbenen Computer-Programmierer, das er einst für die Männer in Schwarz gearbeitet hat und von jemand namens Tequila bedroht wurde. Dieser stellt eine Verbindung zu einem älteren Fall her, zu ‘Fatale Verwechslung’ aus Episode 56. Hier hat Conan Tequila getroffen. Interessant ist hierbei, Conan sagt, das es zwei Jahre her ist. Ist aber eigentlich falsch, Zeit wird in DETEKTIV CONAN nicht so genau genommen, denn Conan ist in den beiden Jahren nicht älter geworden.
Neben Umsetzungen der Mangavorlagen aus den Bänden 34 bis 37, erschienen bei Egmont Manga, ergänzen Filler, für den Anime entwickelte Geschichten die DETEKTIV CONAN Welt. Dies ermöglicht u.a. vernachlässigte Figuren zu behandeln oder aber auch spannende Fälle zu erzählen, die sich gut mit den Vorlagen ergänzen. Dazu hat es bei Filler Tradition reale Orte, Sehenswürdigkeiten und Ereignisse einzubauen wie in ‘Die Entführung‘ (Episode 316, 317), die allem mehr Lebendigkeit verleihen. Oder Reiko Kujo, die Madonna der Staatsanwaltschaft mit der sich Eri Kisaki mal wieder in einem verzwickten Fall, im ‘Showdown im Gericht‘, messen muss. Sie ist bisher nur im Anime zu sehen und ermöglicht so mal Eri in den Mittelpunkt zu setzen.
Technisch sind die Episoden im klassischen Stil durch handgezeichnete Figuren und Hintergründe gestaltet. Qualitativ ist das Bild digital bearbeitet worden, um klarer zu sein und die Farben frischer erscheinen zu lassen. Dazu passen die guten Schwarzwerte. Leider ist vereinzelnd die Kompression zu stark, wodurch das Bild bei schnellen Bewegungen Tearing Effekte aufweist, es wackelt deshalb unnötig. Der Ton selbst ist klar und passend ausgesteuert. Wie gewohnt ist die deutsche Synchronisation mit lebendigen und großartigen Sprechern versehen, wodurch eine hohe Qualität geboten wird. Inhaltlich sind alle Episoden bis auf die Angesprochene ungekürzt, abgesehen vom originalen Vor- und Abspann, der seinen kürzeren Deutschen hat. Japanische Schrifteinblendungen sind mit deutschen Texttafeln überblendet. Der Werbetrenner, die zuschlagende Kellertür, wurde entfernt. Etwas unglücklich sind einige Kapitel in Episoden gesetzt. Normal soll z.B. bei geskippten Vorspann direkt nach dem Episodentitel begonnen werden. Leider zeigen einige Episoden eine Einleitung oder Zusammenfassung vor dem Titel, was bedeutet, wer skippt kann etwas verpassen. Also aufpassen.
Wie bereits angesprochen lief ‘Eine Stadt als Geisel‘ im Original als Film TV-Special und wurde nun in Episoden aufgeteilt, wodurch es einige Wiederholungen gibt. Alle Episoden kommen in einer stabil gefertigten und mit hübschen Artworks versehenen Pappbox. Zusätzlich liegt ein farbiges Booklet mit Episodenguide bei.
Übrigens, diese DETEKTIV CONAN DVD Box umfasst die letzten Episoden, welche einst über RTL2 gesendet wurden. Leider gab es eine Pause von 12 Jahren (2006 bis 2018), bis neue deutsche Episoden kamen. Diese beginnen mit der nächsten Box.
Es ist immer etwas los in Conan’s Welt. Diesmal wird es persönlicher auch sehr gefährlich. Von rätselhaften Morden, bis hin zu tödlichen Bomben und einer Spur zu den Männern in Schwarz bietet gelungene Abwechslung. Erfreulich ist vor allem, dass zahlreiche Nebenfiguren ihre eigenen Geschichten erweitern. Dazu zählen diesmal insbesondere die Inspektoren Takagi und Sato, deren Beziehung zueinander auf die Probe gestellt wird. Spannung, Rätsel, Humor und charmante Figuren in spannenden Abenteuern, was möchte man mehr.